Sonnenenergie nachts nutzbar machen

Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir Strom auch dann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Im thüringischen Henschleben kombiniert naturstrom deshalb seinen Solarpark mit einem Stromspeicher, der die Energie der Sonne auch dann verfügbar macht, wenn sie nicht scheint. Damit kann der Strombedarf der Gemeinde rechnerisch zur Gänze aus dem Solarpark gedeckt werden.

Projekthintergrund

Die Ortschaft Henschleben der Verwaltungsgemeinschaft Straußfurt war auf der Suche nach einer sinnvollen Nutzung für die Flächen einer ehemaligen Mülldeponie. Im Jahr 2018 bot naturstrom an, diese zu rekultivieren und anschließend eine Photovoltaikanlage auf der Fläche zu errichten.

Damit schlägt die Gemeinde gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie musste nicht selbst für die teure Rekultivierung der Deponieflächen aufkommen, leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und bessert ihre Gemeindekasse durch zusätzliche Steuer- und Pachteinnahmen auf.

Solarstrom aus drei Bauabschnitten

Das Projekt besteht aus drei Bauabschnitten. Die rund 17.000 Photovoltaik-Module des ersten Bauabschnitts mit einer Leistung von 7,5 MWp produzieren seit Oktober 2021 sauberen Ökostrom. Mit der Installation des Stromspeichers Anfang 2022 wurde der erste Bauabschnitt vervollständigt. Seitdem wird in Henschleben genug Ökostrom für rund 2.300 durchschnittliche Dreipersonenhaushalte produziert – also ausreichend Energie für Straußfurt und die umliegenden Dörfer.

Im Herbst 2022 folgte der zweite Bauabschnitt mit einer Leistung von 8,5 MWp und 18.700 Solarmodulen. Im dritten Bauabschnitt, der im September 2023 in Betrieb geht, werden noch einmal 6,7 MWp ergänzt.

Insgesamt hat der Solarpark dann eine Leistung von rund 23 MWp  und kann rechnerisch über 7.100 Haushalte mit Strom versorgen.

Solarpark Henschleben 2 in seiner Bauphase: Das Überblicks-Motiv aus der Luft aufgenommen zeigt die Montage der Gerüste, auf die später die Solar-Panele gesetzt werden.

Netzfreundliche Einspeisung

Den Zuschlag für einen Teil des ersten Bauabschnitts des Projekts erhielt naturstrom im Jahr 2020 im Rahmen einer Innovationsausschreibung aufgrund des geplanten Speichers. Durch den integrierten Speicher steht der Solarstrom auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne nicht scheint. Die Batterie auf dem Gelände kann mehr als 1.000 Kilowattstunden Ökostrom speichern. Dabei nimmt sie die Ertragsspitzen in der Mittagszeit auf und gibt sie in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden wieder ab. So ermöglicht sie eine gleichmäßigere Einspeisung über den Tag und trägt zur Entlastung der Netze bei. Künftig muss es viele solcher Lösungen in Deutschland geben, um unsere Stromversorgung fit für die Zukunft zu machen.

Lage des Solarparks

Die Photovoltaikanlage befindet sich südöstlich des Ortskerns von Henschleben auf einem ehemaligen Deponiegelände sowie auf angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Projektfläche verläuft parallel zur Bahnstrecke Erfurt/Nordhausen und umfasst insgesamt circa 19 ha. Durch die Lage an der Bahntrasse zerschneidet der Solarpark die Landschaft optisch nicht. Deshalb ist er nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) besonders förderwürdig.

Nutzen für Henschleben

Da die Anlage teilweise auf Gemeindeflächen steht, profitiert die Standortgemeinde von regelmäßigen Pachteinnahmen. Außerdem erhält sie durch den Solarpark zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen.

Biodiversität am Solarpark

Die Fläche wird durch die Photovoltaikanlage nicht versiegelt, da die Pfosten für die Solarmodultische größtenteils in den Boden gerammt werden. Die Filter- und Puffereigenschaften des Bodens bleiben so weitgehend erhalten. Außerdem ist dadurch genügend Platz, damit Schafe die Flächen auf natürlich Weise mähen können. Sie befördern die Biodiversität gleich mehrfach. Durch die regelmäßige Beweidung können aufkommende Gehölze frühzeitig entfernt werden und kleine sonnenliebende Pflanzen haben Platz. Zudem lockern sie mit ihren Schritten den Boden auf. Die Schafe werden mehrmals im Jahr von einer lokalen Schäferin auf das Gelände gebracht. Mit ihren Ausscheidungen liefern die Schafe Dünger für den Boden und tragen Samen weiter. Auch in der Wolle der Schafe können Pollen und Samen hängen, die sie verbreiteten und damit den Pflanzenwuchs fördern. Die Solarmodultischen bieten den Schafen im Gegenzug Schutz bei jedem Wetter: bei Sonne Schatten und bei Regen ein Dach über dem Kopf.

Die Wanderwege von Kleintieren werden durch die Anlage nicht unterbrochen, denn der Abstand der Zaunelemente zum Boden lässt genügend Platz zum Passieren. Da das Photovoltaikgelände nur selten betreten und nur wenig in den natürlichen Wiesen- und Pflanzenbewuchs eingegriffen wird, können sich außerdem neue Naturräume bilden.

Weitere Informationen zu Biodiversität an naturstrom-Solarparks finden Sie hier.

Technische Fakten

47877

Anzahl Module

21,5

Hektar Projektfläche

22,7

Leistung MWp

22,7

Mio. kWh erwarteter Jahresertrag

9500

Tonnen jährlich vermiedener CO2-Ausstoß

7100

versorgte 3-Personen-Haushalte

2023

Inbetriebnahme des letzten Bauabschnitts

2022

Installation des Speichers

1000

kWh Speicher-Kapazität

Meilensteine

Bau des Solarparks Henschleben

2018-2022

Nutzungsverträge mit den Flächeneigentümer:innen werden geschlossen, um die Flächen des Solarpark Henschleben zu sichern.

07.05.2019

Die Gemeinde hat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst

23.03.2021

Der Vorentwurf des Bebauungsplans als Teil des Bauleitverfahrens wird im Amtsblatt veröffentlicht. Danach können Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden, Ämter und alle direkt Betroffenen vier Wochen lang Stellungnahmen abgeben.

29.04.2021

Der Abwägungs- und Satzungsentwurf für den ersten Bauabschnitt wird beschlossen. Anschließend wird er veröffentlicht und dadurch gültig.

30.04.2021

Im Anschluss an das Bauleitverfahren wird das Baugenehmigungsverfahren für den ersten Bauabschnitt durchgeführt. Hier wird geprüft, ob die geplante Anlage mit den Kriterien des Bebauungsplanes übereinstimmt. Nach Erteilung der Baugenehmigung beginnen die Bauvorbereitungen.

Sommer bis Herbst 2021

Errichtung des ersten Bauabschnitts des Solarparks

Herbst 2021

Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts mit 7,5 MWp

Ende Januar 2022

Anschluss des Stromspeichers mit 1.000 kWh Speicherkapazität

16.06.2022

Der Abwägungs- und Satzungsentwurf für den zweiten Bauabschnitt wird beschlossen. Anschließend wird er veröffentlicht und dadurch gültig.

27.06.2022

Start des Baugenehmigungsverfahrens des zweiten Bauabschnitts

03. September 2022

Sonnenfest in Henschleben mit Führungen durch den Solarpark

Herbst 2022

Bau und Inbetriebnahme des zweiten Bauabschnitts mit 8,5 MWp

17.05.2023

Start des Baugenehmigungsverfahrens des dritten Bauabschnitts

29.09.2023

Bau und Inbetriebnahme des dritten Bauabschnitts mit 6,7 MWp

So erreichen Sie uns!

Kontakt
Anger 39
99084 Erfurt

Franziska Mehrbach

Projektbegleitende Kommunikation

AKTUELLES AUS DEM PROJEKTTAGEBUCH

IMPRESSIONEN

Über uns · Projektpartner

Initiator & Errichter

Die naturstrom AG wurde 1998 in Düsseldorf gegründet und versorgt mehr als 300.000 Haushalte, Unternehmen und Institutionen mit naturstrom, naturstrom ökogas und nachhaltiger Wärme. Damit ist naturstrom der größte unabhängige Ökostromanbieter in Deutschland. Das Unternehmen setzt auf den konsequenten Ausbau dezentraler Erneuerbarer Energien. Rund 350 Öko-Kraftwerke sind durch Mitwirkung von naturstrom bislang ans Netz gegangen. Zudem realisiert naturstrom verbrauchsnahe, sektorenübergreifende Versorgungslösungen: von der ökologischen Nahwärmebelieferung in ländlichen Kommunen über Mieterstrom bis hin zu Strom-, Wärme- und E-Mobilitätsangeboten für Betriebe oder Quartiere. Mehr als 400 Beschäftigte bringen an 13 Standorten die Energiewende voran. Für ihre Vorreiterrolle wurde die naturstrom AG vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Europäischen Solarpreis.

naturstrom AG
Parsevalstraße 11
40468 Düsseldorf

Telefon 0211 779 00 – 100
kundenservice@naturstrom.de

www.naturstrom.de

Betreiber & Finanzierer

Finanziert und betrieben wird die Anlage von der NaturEnergy GmbH & Co. KGaA, ein Tochterunternehmen der naturstrom AG. Die Gesellschaft fokussiert sich gezielt auf die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen, insbesondere aus Sonnen- und Windenergie. Das Unternehmen bündelt vielfältige Leistungen, von der Projektierung und dem Bau neuer Anlagen über Service und Betriebsführung bis hin zu Netzdienstleistungen. Investitionen in neue regenerative Erzeugungsanlagen erfolgen direkt wie auch indirekt über Bürgergesellschaften.

NaturEnergy GmbH & Co. KG aA

Bahnhofstraße 55

91330 Eggolsheim

Telefon: 09545 44 38 43 680

info@naturenergy.de

www.naturenergy.de

Links

25 Jahre naturstrom

25 Jahre naturstrom

naturstrom bringt die Energiewende nicht erst seit gestern in die Kommunen. Seit nun 25 Jahren setzen wir uns für eine dezentrale Energiewende ein – zusammen mit den Menschen vor Ort. Lernen Sie uns und unsere Geschichte besser kennen, indem Sie unsere Jubiläumswebsite besuchen.

https://25-jahre.naturstrom.de/

naturstrom Energiewelt

naturstrom Energiewelt

Mit dem Solarpark rüstet sich Henschleben für die Zukunft, aber wie kann die Gemeinde noch zur Energiewende beitragen und wie kann sich jeder einzelne engagieren?

In der interaktiven Energiewelt von naturstrom nehmen wir Sie mit auf eine Reise zu verschiedenen Projekten und stellen Ihnen Akteur:innen vor, die sich auf vielfältige Weise für den Klimaschutz engagieren. Lernen Sie Unternehmen kennen, die auf grüne Energie setzen und entdecken Sie, wie eine nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung aussieht.

https://energiewelt.naturstrom.de/